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Wie stark und wie schnell nehme ich während der Schwangerschaft zu? Was ist normal, was ist bedenklich? Alle Fragen dazu beantworten wir im folgenden Beitrag.

Basiswissen

Schwangerschaft: Wie viel Gewichtszunahme ist normal und wann nehme ich wieder ab? 

Die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft fällt sehr unterschiedlich aus und hängt von individuellen Faktoren wie Ihrem Ausgangsgewicht und Ihrer Veranlagung ab. Als Faustregel gilt: 300-400 Gramm pro Woche bzw. 1-1,5 Kilo pro Monat.

Achtung: Schwangerschaftsdiabetes

Falls Sie sehr viel Gewicht zunehmen, ist aber Vorsicht angesagt. Denn ein starker Gewichtsanstieg kann in seltenen Fällen ein Frühwarnzeichen für eine Schwangerschaftskomplikation (z.B. Schwangerschaftsdiabetes) sein und sollte auf jeden Fall beobachtet werden.

1 Jahr bis zum Normalgewicht

Bis das normale Gewicht wieder erreicht wird, kann es dauern. Die meisten Frauen erreichen erst 10-12 Monate nach der Entbindung wieder ihr Vorschwangerschaftsgewicht.

Bleiben Sie gelassen und nehmen Sie sich die Zeit, schließlich brauchen Sie für die nicht unanstrengenden ersten Monate mit Ihrem Säugling ausreichende Energiereserven und keine selbstinduzierten (Abnehm-) Stressbaustellen.

Gewichtsregulation während der Schwangerschaft

Wie hält man die Gewichtszunahme im gesunden Rahmen?

Früher hieß es einmal, dass Schwangere auch für zwei essen dürfen. Die Zeiten sind vorbei. Denn mittlerweile weiß man, dass eine zu hohe Gewichtszunahme ungesund für Mutter und Kind ist. Doch wie hält man ein gesundes Gewicht? Eine Studie hat jetzt herausgefunden, dass Schwangere vor allem durch eine kalorienreduzierte Diät das Zulegen von zu vielen Kilos vermeiden.

Diät, Sport oder besser beides?

In einer zusammenfassenden Analyse der Studiendaten von über 7.000 schwangeren Frauen haben Wissenschaftler nun eruiert, welche von drei Möglichkeiten – Diät, sportliche Betätigung oder eine Kombination davon – am besten geeignet ist, die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft im gesunden Rahmen zu halten.

Diät brachte den besten Effekt

Eine kalorienreduzierte Ernährungsweise senkte das Gewicht der Frauen um durchschnittlich 4 kg, Sport um 0,7 kg und eine Kombination der beiden Maßnahmen um rund 1 kg.

Diät reduziert Schwangerschaftskomplikationen

Bei den Frauen, die die Diät einhielten, kam es um 33% weniger zu Präeklampsie (Bluthochdruck während der Schwangerschaft) und um 60% seltener zu Schwangerschaftsdiabetes.

Fazit:

Die Autoren empfehlen deshalb eine Ernährung, bei der die gesamte Kalorienmenge reduziert ist: also die Zufuhr von Fett, Proteinen und Kohlenhydraten. Dagegen sollte man reichlich Vollkornprodukte, Obst und Gemüse essen.

Folgen von Gewichtsproblemen

Wie schädlich sind Über- und Untergewicht während der Schwangerschaft?

Eine übermäßige Gewichtszunahme in der Schwangerschaft schafft Komplikationen für die schwangere Frau und das ungeborene Kind. In zahlreichen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass sich das Risiko für eine Fehlgeburt, für Embolien, für Übergewicht der Kinder sowie damit verbundene Krankheiten erhöht.

Zu schlank ist auch nicht gut

Bemerkenswert ist allerdings, dass nicht nur starkes Übergewicht in der Schwangerschaft (also unabhängig vom Baby im Bauch) zu einem Problem für Mutter und Kind werden kann. Auch das andere Extrem – nämlich Untergewicht – kann das Risiko für Komplikationen erhöhen, wie Forscher nachweisen konnten:

Studie an 3.000 Frauen

Beobachtet wurden etwas über 3.000 Schwangere in den Jahren 2007 bis 2009. Von den Frauen hatten 6% Untergewicht, 86% waren normalgewichtig und 8% hatten Übergewicht. Die untergewichtigen Frauen waren in der Regel jünger. Die Frauen mit Übergewicht litten vermehrt unter Bluthochdruck und Diabetes.

Komplikationen bei Übergewicht und Untergewicht

Bei den übergewichtigen Frauen musste im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen die Geburt häufiger künstlich eingeleitet und mit einem Kaiserschnitt vollzogen werden.

Betroffen waren auch die Säuglinge:

Sie hatten 2,3mal öfter ein zu hohes Geburtsgewicht und litten an einer Übersäuerung. Außerdem war das vorgeburtliche Sterberisiko der Kinder erhöht. Bei den untergewichtigen Frauen kam es häufiger zu der Komplikation, dass die Menge des Fruchtwassers den kritischen Wert von 200 bis 500 ml unterschritt. Die Säuglinge waren häufiger untergewichtig und von schmächtiger Statur. Auf einen verfrühten oder verspäteten Geburtstermin hatte Untergewicht keinerlei Einfluss.

Quellen:

  • BMJ 2012; 344 doi: 10.1136/bmj.e2088
  • Journal of Maternal-Fetal and Neonatal Medicine, doi:10.3109/14767058.2011.575905

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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